Wer versteckt sich hinter dem SchokoMus?
„Das bin ich, Irmgard Marte. Ich habe das SchokoMus im Dezember 2010 eröffnet. Damals war ich ganz alleine und habe alles selbst gemacht von Backstube, Schokolade, Pralinen, Verkauf aber auch putzen, aufräumen und Büro.
Zwischenzeitig gab es immer wieder tolle Lehrlinge und manche sind auch etwas länger geblieben. Das Leben ändert sich immer wieder und so ist es auch mit Mitarbeitern, sie kommen, lernen, werden Teil des SchokoMus und irgendwann möchten sie wieder weiterziehen um Neues zu lernen.
Heute mache ich immer noch und wieder alle diese Dinge selbst, und werde von meiner allerbesten Mama unterstürzt. Wir sind also ein wirklich kleines Team mit liebe zum Beruf“
Wie bist du zum Konditorberuf gekommen?
„Eigentlich sehr spät und über Umwege. Ich habe immer schon sehr gerne gekocht und gebacken und da war die HLW genau die richtige Schule für mich. Nach der Matura wollte ich Ernährungswirtschaft und Haushaltsökonomie auf Lehramt studieren und selbst Lehrerin werden – was ich auch gemacht habe. Im Zuge dieses Studiums habe ich dann in einer Konditorei mein Praktikum gemacht. Und da ist meine Liebe zur Konditorei erwacht. Nach Abschluss des Studiums habe ich deshalb eine Lehre zur Konditorin gemacht und im Anschluss daran meinen Meistertitel.“
Und wann hast du entschieden, dich selbständig zu machen?
„Nach verschiedenen Arbeitsstationen in Konditoreien, Schulen und Hotels bin ich dann irgendwann über ein Inserat gestolpert in dem die Einrichtung einer Chocolaterie zum Verkauf angeboten wurde. Ich war damals auf der Suche nach einer Anstellung in der ich mein ganzes Potential zeigen kann – was als Arbeitnehmer oft schwierig ist, da man sich nach den Vorstellungen und Vorgaben des Chefs richten muss. Also habe ich mich spontan entschieden mein eigener Chef zu werden.“
Woher kommt der Name SchokoMus?
„Das Wortspiel mit Schokolade und Mousse au Chocolat fällt den meisten als Erklärung ein. Stimmen tut das nur zum Teil. Eigentlich ist der Name durch meinen Hausnamen inspiriet, denn ich komme ursprünglich aus Götzis wo es sehr viele verschiedene MARTE gibt, wir sind die Muser´s Marte. Also bin ich in dem Fall die SchokoMUS“
Wie kann man in einem so kleinen Betrieb so ein großes Sortiment anbieten?
„Das ist eine gute Frage und natürlich funktionert das alles nicht ohne Technik. Ich mache nicht jeden Tag alles in diesen kleinen Mengen, die ich nur für einen Tag brauche, das wären unverhältnismäßig viele Arbeitsstunden für so kleine Stückzahlen und dadurch unbezahlbar. Ohne modernste Schockfroster und Lagergeräte wären ganz viele Kreationen in der modernen Konditorei nicht möglich – gerade in den letzten Jahren hat sich hier extrem viel geändert und dadurch wird eine Vielzahl an gerade sehr fruchtigen, lockeren und vielschichtigen Törtchen überhaupt erst möglich. Ohne Schockfroster könnte ich diese Vielfalt nicht anbieten und so werden die Törtchen aus besten Zutaten, direkt nach dem Produzieren schockgefrostet und somit die komplette Frische konserviert.
Im SchokoMus werden also Tiefkühltörtchen serviert, ist das denn nicht schlecht für die Qualität?
„Ja, ich verwende Tiefkühltechnik in der Backstube und das mit absolut bestem Gewissen. Leider vergleichen das einige Menschen mit bestimmten Herstellern von Tiefkühlware und sehen es als Qualitätsminderung – dazu kann ich persönlich nur sagen, es tut mir leid, sie haben vieles nicht verstanden – Tiefkühlen ist die beste Methode Produkte sicher und die Qualität hoch zu halten! – was an diesen „billigen“ Konkurenten nicht passt und was den Unterschied zu meinen Törtchen macht – dort produzieren Maschinen und keine Menschen den größten Teil der Arbeit. Die Rezepte werden auf genau diese Maschinen abgestimmt und deshalb kommt auch einmal etwas im Rezept dazu was es sonst nicht brauchen würde (wir Sprechen von „technischen Hilfsstoffen“), damit die Rezepte für die Maschinen funktionieren und auch damit die Sachen über sehr lange Zeit konserviert werden können – und ganz sicher werden auch nicht so teuere und hochwertige Rohstoffe verwendet, wie ich das tue.“
Seit August 2020 ist das SchokoMus nur noch Freitag und Samstag geöffnet – Warum?
Ich habe in den Jahren seit der Eröffnung immer viel gearbeitet, selten wirklich Urlaub gemacht und ich habe meinem Körper einfach zuviel zugemutet. Immer mal wieder hat er mich spüren lassen, dass es zuviel ist. Und ich hab zu oft nicht richtig hingehört. Im Juni 2020 war es dann soweit, dass ich eine Not-OP an der Bandscheibe hatte – ein Nerv war abgeklemmt und nach dieser Erfahrung und dem langen Krankenstand war meine Entscheidung klar. Ich liebe meinen Beruf, ich liebe das Geschäft – aber nichts davon kann mir meine Gesundheit aufwiegen. Deshalb ist für mich ganz klar, dass eine Reduktion der Arbeitszeit die einzige Möglichkeit ist um für mich wieder mehr Lebensqualität zu haben. Weniger Stress und Druck und wieder mehr Zeit zum Erholen und Energie tanken. Die Teilzeitbeschäftigung in der Berufsschule habe ich ebenfalls aufgegeben. Unter der Woche kann ich so die Arbeit in der Backstube und alle wichtigen Termine nun gut koordinieren und am Freitag und Samstag ist dann geöffnet. Dadurch bleibt mir auch genug Zeit für private Verpflichtungen und die nötige Erholung.
Das SchokoMus in der Presse:
wer noch mehr wissen möchte, findet hier einige Links zu einigen Presseberichten und Internetbeiträgen über das SchokoMus 🙂
https://epaper.vn.at/markt/2013/10/06/ein-suses-erfolgsrezept.vn
https://www.neue.at/karriere/2014/06/21/das-ist-der-arbeitsplatz-den-ich-immer-wollte.neue
https://www.laendlewedding.at/hochzeitstorte-vorarlberg/schokomus
https://www.prontopro.at/blog/schokomus-der-traum-von-der-eigenen-konditorei/